DER ITALIENISCHE ROCK

DER ITALIENISCHE ROCK

Dank einer Reihe von Schallplatten und Erfolgsfilmen, die die Jugend aufwühlten und mitrissen und einen deutlichen Bruch mit der Elterngeneration markierten, erfasste die Welle des Rock ab Mitte der Fünfziger Jahre auch Italien. Aus einer Unmenge von Nachahmern hoben sich wenige innovative Interpreten hervor, für die der Rock’n’Roll das Sprungbrett zu einer einzigartigen Karriere darstellen sollte, wie beispielsweise Mina und Adriano Celentano, Anführer der Strömung der sogenannten „Schreihälse. Dennoch spielten diese importierten Rhythmen zunächst nur eine untergeordnete Rolle innerhalb des musikalischen Panoramas Italiens, bevor Mitte der Sechziger Jahre die Mode des Beat aufkam und mit ihm die ersten Bands, deren Repertoires sich vorwiegend aus Coverversionen ausländischer Erfolge zusammensetzten. Erst im Jahr 1969 entstand eine rein italienische Rockmusik, die sich zwar am Modell des angelsächsischen Progressive Rock anlehnte, aber dennoch einen originellen Bruch mit der traditionellen Liedform propagierte und mit Klängen, Rhythmen, Songlängen sowie evokativen Texten experimentierte, in denen sich eine klare Absage an das klassische Schema des Schlagers offenbarte. Mit diesem neuen Rock entstanden auch die ersten „Konzeptalben“, für die das Format der Langspielplatte mit 33 Umdrehungen wie geschaffen erschien. Der Höhenflug des italienischen Progressive, der zur Ausbreitung einer Gegenkultur im Dunstkreis der zahlreichen Popfestivals (seinerzeit noch „Rockfestivals“ genannt) beigetragen hatte, endete Mitte der Siebziger Jahre, als neue Winde über der internationalen Musiklandschaft zu wehen begannen, die einen endgültigen Bruch mit der Vergangenheit signalisierten – allen voran der Punk, der auf Prägnanz sowie einen essentiellen Einsatz der Instrumente setzte und seine Protesthaltung häufig mit dem Stilmittel der Ironie zum Ausdruck brachte, was ihm das Attribut „Demenz-Rock“ einbringen sollte. In den Achtziger Jahren, enstand, wiederum im Sog ausländischer Tendenzen - speziell des britischen und nordamerikanischen New Wave –, die facettenreiche Strömung des „Indipendent-Rock“, der mittels neuer Labels, in Lokalen und auf Festivals Verbreitung fand und so schnell seinen eigenen Markt erschließen konnte. Ab Beginn der Neunziger Jahre öffnete sich der italienische Rock zunehmend den verschiedensten weltweiten Einflüssen und erweiterte – ganz im Zeichen der wachsenden Globalisierung - sein Spektrum an Melodien, Rhythmen und Klängen.
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